ein Schnatgang, oder in unserem Fall eine „Schnatfahrt“ (mit Fahrrad) ist in vielen westfälischen Gemeinden ein alter und seit Jahrhunderten bestehender Brauch der Grenzbegehung.
Am 2.4.2017 traf sich eine Gruppe mit 20 Erwachsenen und Kindern am kleinen Dorfplatz. Der Stemmer Ortsvorsteher Udo Braun-Niermann hatte eine Strecke mit einigen interessanten Stationen vorbereitet. Zuerst ging der Weg in Richtung Westen zur ersten Station der ehemaligen Dorfgaststätte von H. Niermann. Anschließend wurde die südliche Seite von Stemmer „erobert“. Am Stemmer Weingarten wurde über die in den vergangenen Jahren durchgeführten Straßenfeste und natürlich auch über die Zukunft gesprochen. Über die Südroute ging es auf dem Radweg entlang der Ortsgrenzen zu Kutenhausen, Todtenhausen und Südfelde.
Auf dieser ca. 7 km langen Strecke wurde den Teilnehmern besonders bewusst auf welchem schönen Flecken sie hier leben.
An der Ortsgrenze zu Friedewalde befindet sich der Hof Kanning. Hier gab es eine ausgiebige Pause mit Kaffee und Kuchen. Die Stallungen und der Hof wurden besichtigt. Es gab viele Fragen von den Teilnehmern – zumal der Hof Milchproduktion, Ackerbau und die Verwertung der Abfälle wie Kuhdung und Grünabfälle in einer Biogasanlage unter einem Dach vereinigt. Nach ca. 2 Stunden ging die Fahrt weiter. Auf dem Weg konnte man den teilweise skurrilen Grenzverlauf des Ortes weiter verfolgen. Die Grenze verläuft denn auch entlang eines Grabens oder quer durch ein Feld. Ein Gehöft wird sogar direkt unterteilt. Ein Teil des Hofes befindet sich auf dem Gebiet von Friedewalde, der andere Teil ist in Stemmer. Gegen 14:30 Uhr traf man wieder im Stemmer Zentrum ein. Für alle Beteiligten war die gemütliche Radtour bei sonnigem Wetter einmal um Stemmer herum ein voller Erfolg.
Aufnahmen von der Station: Hof Kanning in unserer Galerie