(Bericht und Fotos: Dennis Südmeier) Löschgruppe Stemmer im Hochwassereinsatz Während ein Teil der Löschgruppe sich am Mittwoch, den 5.6. auf den Weg in Mindens Partnerstadt Tangermünde machte um dort mit anderen Einheiten aus der Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen beim Hochwasserschutz zu helfen, wurde ebenfalls die Bezirksreserve des Regierungsbezirk Detmold in Alarmbereitschaft versetzt.
3 Feuerwehrmänner der Löschgruppe waren stetig vor Ort in Tangermünde um dort beim Sandsackverbau zu unterstützen und 2 Feuerwehrmänner um die Kommunikation zwischen der Einsatzleitung und der vor Ort eingesetzten Züge sicherzustellen. Neben diesen 5 Mann waren ebenfalls andere Kräfte aus dem Raum Minden im Einsatz. Während in Tangermünde fieberhaft am Schutz der Stadt gearbeitet wurde, spitzte sich die Lage in Schönebeck an der Elbe bedrohlich zu. So kam es, dass am Freitag, den 7.6. um 4:50 Uhr die Alarmierung für den ELW2 erfolgte. Der ELW2 (Einsatzleitwagen) wird zum Großteil von der Löschgruppe Stemmer besetzt. Neben Stemmer sind ebenfalls Feuerwehrmänner aus Todtenhausen, Lahde und Rahden speziell für dieses Fahrzeug ausgebildet.
Der ELW2 ist ausgestattet um Einsatzstellen eigenständig abzuarbeiten. Auf ihm befindet sich ein Stabsraum in welchem die Einsatzleitung arbeitet, sowie ein Funkraum mit PC, Telefonen und mehreren Funkplätzen. Als Standort und Quartier wurde die Grund- und Sekundarschule „Am Lerchenfeld“ ausgewählt. Diese bot neben der Nähe zu den einzelnen Einsatzabschnitten, auch die Möglichkeit viele Fahrzeuge und Personal unterzubringen. In den kommenden Tagen bestand die Aufgabe darin, die Kommunikation zwischen der Einsatzleitung vor Ort, den Einheiten in Bereitstellung, den Einheiten im Einsatz und der Abteilungsführung sicherzustellen. Während der Erkundungsfahrten durch die Stadt bot sich ein Bild wie aus einem Film. Während eine Straße völlig friedlich da lag, hatte man in der nächsten das Gefühl die Welt ginge unter. Überall nur noch Wasser! Unzählige Hilfskräfte und Freiwillige Helfer arbeiteten fieberhaft daran die Stadt zu schützen.
Am Sandsack Füllplatz herrschte Treiben wie in einem Bienenstock. Radlader fuhren umher, unzählige PKW, Kleintransporter, Einsatzfahrzeuge und LKW wurden hastig mit Sandsäcken beladen. Tausende Helfer – darunter auch kleine Kinder, und alte Menschen füllten die Sandsäcke zu jeder Tages- und Nachtzeit. Man wusste um was es ging!
An einem Kindergarten, der als Evakuierungspunkt diente, wurden Sandsäcke gestapelt, denn das Wasser stand auch hier bereits wenige Meter vom Gebäude entfernt. Vor nahezu jedem Gebäude lagen Sandsäcke. Aus den Kellern ragten Schläuche und Menschen brachten hastig ihr Hab und Gut in Sicherheit.
An anderer Stelle war die Bundeswehr mit ihren Amphibienfahrzeugen im Einsatz. Mit diesen wurden Sandsäcke in bereits überschwemmte Gebiete gebracht.
Hubschrauber flogen permanent umher um bei einem Dammbruch sofort zu alarmieren. Mehrmals mussten einzelne Abschnitte geräumt werden, da die Dämme drohten unter dem dauerhaft starken Druck nachzugeben. Einsatzfahrzeuge standen vor Ort bereits in Fluchtrichtung geparkt mit laufenden Motoren.
Man hatte das Gefühl die Einsatzkräfte würden, wenn nötig versuchen jedes Haus einzeln zu schützen. Immer wieder lag das Wort „Evakuierung“ in der Luft. Nachdem einige Deiche durch die starke Strömung und die Dauerbelastung extrem in Mitleidenschaft gezogen wurden, musste eine Evakuierung der Ortsteile Elbenau, Grünewalde und Ranies durchgeführt werden. Da die Lage sich aber nach wenigen Tagen wieder merklich entspannte, konnten die Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren. Im Verlauf der Woche vom 10. – 17.6. konnten einige Einheiten bereits wieder in die Heimat zurückkehren. Am Freitag, den 17. konnte sich schließlich auch der ELW2 auf den Heimweg machen.